Regierung bringt Gesetz zur Geothermie-Beschleunigung in Bundestag ein
Mit in einem Stammgesetz gebündelten Vereinfachungen will die Bundesregierung den Geothermie-Ausbau voranbringen. Nun hat sie den offiziellen…
Mit Geothermie ist die in unserer Erde gespeicherte und erzeugte Wärmeenergie gemeint. Diese lässt sich als regenerative Energiequelle zur Erzeugung von Wärm und Strom nutzen.
Die Temperatur des Erdmantels steigt mit zunehmender Tiefe immer weiter an, in Deutschland im Durchschnitt um 30°C pro 1000 m Tiefe. In 3000 m Bohrungstiefe werden somit Temperaturen um 100°C erreicht, die jedoch regional schwanken.
Deutschland gilt weltweit als Vorreiter beim Ausstieg aus der Atomkraft. 2023 soll das letzte Atomkraftwerk abgeschaltet werden. Die Geothermie wäre die perfekte Alternative. Bereits 2003 stellte das technische Büro des Deutschen Bundestags fest, dass die Geothermie das 600-fache des deutschen Strombedarfs und das 1.500-fache des deutschen Wärmebedarfs decken könnte. Von diesem Potenzial wird gegenwärtig jedoch nur ein sehr kleiner Teil genutzt.
Erdwärme ist eine Ressource, die unbegrenzt zur Verfügung steht. Die 40 Kilometer dicke Erdkruste wird permanent durch den knapp 6.000 °C heißen Erdkern aufgeheizt. Je größer die Tiefe, desto höher die Temperatur. Direkt unter der Oberfläche beträgt die Temperatur nur etwa 10 °C, steigt allerdings pro 100 Meter Tiefe um ca. 3 °C an. So herrschen in 4.000 Metern Tiefe Temperaturen von bis zu 140 Grad. Diese Wärme macht es möglich, nicht nur Heizenergie konstant zur Verfügung zu stellen, sondern auch Strom emissionsfrei zu produzieren.
Vor rund 4,7 Milliarden Jahren entstand unser Sonnensystem. Aus einem kollabierenden heißen Sonnennebel wurde unsere Sonne. Ungefähr 1 Milliarde Jahre später bildete sich unsere Erde aus einer Sammlung loser Materie, die sich durch die Gravitation zusammenballte und so unsere Urerde entstehen ließ.
Wiederum 1 Milliarde Jahre später war die Oberflächentemperatur der Erde auf unter 100°C gesunken. Die Erdkruste verfestigte sich und eine sauerstoffhaltige Atmosphäre entstand. So wurden vor rund 500 Millionen Jahren die Bedingungen für Leben auf der Erde geschaffen. Noch heute sind über 99 % unseres Planeten heißer als 1000°C - ein riesiger Erdwärmespeicher. Sich dieser Energie zunutze zu machen, war schon immer ein Traum der Menschheit. Heute ist dieser Traum Wirklichkeit.
Die Gewinnung der Geothermie kann unterschiedlich sein. Je nach Tiefe der Bohrung unterscheidet man zwei Arten der Geothermie:
Oberflächen-Geothermie und Tiefen-Geothermie.
Oberflächen-Geothermie:
bezieht sich auf Nutzung der Erdwärme aus bis zu ca. 400 m Tiefe mittels Erdwärmesonden, Erdwärmekollektoren oder durch flache Grundwasserbrunnen.
Tiefen-Geothermie:
umfasst die thermische Nutzung des Untergrunds ab ca. 400 m bis zu mehreren Kilometern Tiefe mit Hilfe von Tiefbohrungen.
Die Nutzung von heißem Grundwasser oder Dampf wird als hydrothermale Geothermie bezeichnet. Gebiete, die in Deutschland für die Nutzung hydrothermaler Geothermie gut geeignet sind, befinden sich im Süddeutschen Molassebecken, im Oberrheingraben und im Norddeutschen Becken.
Hydrothermale Geothermie:
Heißes Wasser wird zur Strom- und Wärmegewinnung aus tief gelegenen Wasseraquiferen an die Erdoberfläche gefördert und danach über ein zweites Rohr wieder in den Aquifer gepresst.
Petrothermale Geothermie (HDR/EGS):
Kaltes Wasser wird von der Erdoberfläche in tiefes, heißes und trockenes Gestein gepresst, und erwärmt über ein zweites Rohr zur Strom- und Wärmegewinnung an die Oberfläche gefördert.
Der große Vorteil von erneuerbaren oder auch regenerativen Energien ist, dass sie kontinuierlich verfügbar sind. So wurden der Zielwert der Bundesregierung zum Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch von 35 % für das Jahr 2020 bereits 2017 erreicht. Auch der Zielbereich für das Jahr 2025 (40 bis 45 %) wurde vorfristig im Jahr 2020 überschritten. Der Strom aus geothermischen Anlagen ist „grundlastfähig“.
Die Geothermiekraftwerke produzieren rund um die Uhr in gleichbleibendem Maße Energie bei einem vergleichsweise geringen Wartungszeitraum. Eine „Verschandelung“ der Landschaft durch großflächige oder weithin sichtbare/ästhetisch beeinträchtigende Anlagen bleibt hier aus. Ebenfalls stammen viele Einzelkomponenten aus bewährten, wenn auch anspruchsvollen Technologien und ist im Betrieb praktisch frei von schädlichen Emissionen. Gerade im Zusammenhang mit dem Bereich Elektromobilität und den intelligenten Stromnetzen („Smart Grids“) spielen diese nachhaltigen Energiequellen eine große Rolle.
Daher ist der Rahmen begrenzt und Projekte können nur langsam realisiert werden. Läuft ein Projekt, ist die Wertschöpfung nach Menschengedenken unendlich, die Quelle unerschöpflich.
Ein unglaublich wichtiges Argument, weil hierbei neben stabilen Cashflows auch eine Ressource Bestand hat welche in Zukunft genutzt werden kann und somit den Enkeln und den Kindern der Folgegeneration ein unschätzbarer Wert hinterlassen wird. Abhängigkeiten von Diktaturen oder Autokraten gehören dann der Vergangenheit an.
Die größte Herausforderung aller Zeiten seit Menschengedenken ist der Klimawandel. Nachhaltige und klimaneutrale Energiequellen müssen deshalb die Zukunft sein und Geothermie ist einer der vielversprechendsten Lösungsansätze.
Durch die Auskopplung von Wärmeenergie bei unserem Projekt nahe Kirchweidach liegt die CO2-Einsparung pro Jahr bei 20.000 t. Diese Menge ist deswegen möglich, weil wir einen großen Gemüseanbau versorgen und zudem eine kleine Gemeinde mit 400 Hausanschlüssen. Zusätzlich werden durch unsere nachhaltige Stromproduktion weitere 7.000 t CO2 eingespart und die Umwelt entlastet.
Wussten Sie, dass unsere herkömmlichen Energieträger (Atom und Kohle) bisher mit über 400 Milliarden Euro subventioniert wurden und jährlich mehrere Milliarden an weiteren Subventionen in den Kohleabbau und in die Atomforschung fließen? Zudem sind Kohlekraftwerke von der EEG-Umlage befreit und verursachen dem Stromkunden, zusammen mit den Atomkraftwerken, Mehrkosten von 2,6 Mrd. Euro pro Jahr.
Mehr Versorgungssicherheit
Dank Geothermie-Quellen stellen wir eine Versorgungssicherheit mithilfe moderster Technologie auf die Beine.
Weg von fossilen Rohstoffen
Erdöl und Erdgas sind im Vergleich endlich — sie sind langsam, aber sicher erschöpft. Es ist an der Zeit, endlich umzudenken und auf die Nutzung regenerativer Energiequellen wie die Geothermie zu setzen. Diese reduziert den Bedarf fossiler Träger erheblich. Erdöl wird nur noch in bestimmten Fällen gebraucht, wie z. B. an besonders kalten Wintertagen. Auf diese Weise steigern wir nachhaltig unsere Unabhängigkeit zu fossilen Energieträgern.
Die Umwelt schützen
CO2 wird durch die Wärmeproduktion aus Geothermie selbst NICHT erzeugt. Schonend, schützend und nachhaltig ist die Devise. Der Klima- und Umweltschutz geht uns alle an.
Grundlastfähigkeit nutzen
Erdwärme ist eine sogenannte Grundlastenergie. Im Gegensatz zum Wind, der nur manchmal weht, und zur Sonne, die nur manchmal scheint, steht Erdwärme rund um die Uhr zur Verfügung. Wetterunabhängig, krisensicher. Ein Vorteil, der die Geothermie zu einem festen Bestandteil unserer Wärmeversorgung macht.
Technologien mit hoher Effizienz
Wasser gibt seine Wärme per Wärmetauscher weiter und die Wärme steht damit dem nächsten Wasserkreislauf zur Verfügung. Dabei geht kaum Wärmeenergie verloren. Die Technologie zur Nutzung der Geothermie ist hocheffizient.
Flächen einsparen
Geothermie braucht wenig Platz. Vergleichen Sie die Größe des Heizwerks einmal mit der Größe eines Kohlekraftwerks. Und vergleichen Sie den Platzbedarf Ihrer bisherigen Öl- oder Gasheizung mit dem einer Hausanschlussstation für Fernwärme.
Langfristig Kostengünstig
Langfristig ist die Wärmeversorgung aus geothermischer Fernwärme kostengünstiger als die Versorgung mit fossilen Brennstoffen. Gesamtkosten- und eine Langzeitbetrachtung zeigen die Ersparnisse deutlich auf.
Dafür stehen wir:
Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Engagement für das Thema erneuerbare Energie!
Gemeinsam möchten wir die Welt grüner machen!
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Die Kommunale Wärmeplanung verpflichtet alle 11.000 Kommunen in Deutschland dazu, einen Wärmeplan zu erstellen. Die größeren Kommunen haben noch zwei…
In Island traut man sich was: Nachdem 2009 und 2014 Magmabohrungen schiefgelaufen sind, nehmen die dortigen Forscher ein drittes Mal Anlauf.